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15.-24.März --- ein Tagebuch |
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Tag 1, 15.03.2013
17.00 Uhr
19.30 Uhr
Die Podiumsdiskussion "Alltagsrassismus und Zivilcourage" zeigte viele Begriffe und Thesen auf, die zu anderer Zeit in Deutschland geprägt wurden, um einer zutiefst unmenschlichen Ideologie den Boden zu bereiten. Einer Ideologie, die darauf ausgerichtet war Menschen zu vernichten.
Die Erlebnisse der Diskussionsteilnehmer machten deutlich, in welch hohem Maße Vorurteile und Mißachtung anderer auch heute noch Bestandteil unseres Alltages sind.
Einhergehend damit wurde die Frage erörtert was Zivilcourage bedeutet. Wo beginnt sie, was darf und was muß sie bisweilen sogar?
Ein sehr interessanter, lebhafter Abend, dem weitere zwei Stunden noch gut getan hätten.
Vielen Dank an alle Teilnehmer und Gäste.
Tag 2, 16.03.2013
11.00 Uhr
Kälte im Nacken ist zum Kacken
Kälte im Nacken ist zum Kacken dachte ich mir als wir mit unserem Promotion-Mobil auf den Marktplatz rollten.
Der eisige Wind in der Maktpassage ist echt unanständig kalt und die Kälte zieht bis in die Zehenspitzen.
Als wir die Programme der Glinder Aktionswoche in den Händen hielten kamen die Menschen direkt auf uns zu.
Aufmerksam geworden durch Plakate, Presse und Fernsehen wollten sie näher informiert werden.
Das hatte ich bisher noch nicht erlebt, dass die Flugblätter einem förmlich aus der Hand gerissen wurden.
Die internationalen Wochen gegen Rassismus finden großen Zuspruch in der Bevölkerung.
Ich bin begeistert und die Kälte wich schnell dem guten Gefühl etwas bewegen zu können in dieser bunten Stadt.
Danke Glinde, dass Du aufstehst und dabei bist.
13.00 Uhr
Große Kunst braucht große Künstler - vielen Dank an alle Gestalter des heutigen Tages!
www.08schulzedesign.de/
Tag 3, 17.03.2013
Ein Tag im Zeichen der Kindersolidarität
Bei schneidendem Wind wurde der Spielzeugflohmarkt kurzerhand nach drinnen verlegt und draußen eine Jurte zum Stockbrotbacken errichtet.
Das Haus war voll, die Geschäfte liefen gut - leuchtende Kinderaugen bestätigten das auf beiden Seiten der Stände und über allem lag der Duft von Kaffee und frischgebackenen Kuchen.
Mit vollen Tüten und diesem ganz speziellen Geruch des Lagerfeuers in Kleidung und Haaren ging es dann nach Hause.
Vielen Dank an die evangelische Gemeinde und ein Wunsch nach guter Besserung an den Betreiber des Spielmobils.
Tag 4, 18.03.2013
9.30 Uhr
Trotz zu vielen Schnees für die Kleinen und einiger wetterbedingter Absagen haben sich
heute morgen um 9.30 Uh an die 150 Kinder aus Glinder Kindergärten und -tagesstätten mit
ihren Betreuerinnen im Bürgerhaus am Markt eingefunden. Im abgedunkelten Saal, begleitet von
der oekumenischen Musikgruppe der beiden Kirchengemeinden, saßen sie auf dem Fußboden
vor der Bühne mit einer großen Leinwand.
Atemlos aufmerksam verfolgten sie die Geschichte aus
dem schönen Kinderbuch "Irgendwie anders", die ihnen Sören an Hand der zauberhaften Illustrationen
aus dem Buch erzählte.
Es geht darin um Aus- und Abgrenzung, Isolation, Einsamkeit, aber auch um wundersame Begeg-
nung und neue Entdeckung des Anderen bis hin zu gemeinsamem Tun (Malen).
Der Kehrvers des im wahrsten Sinn des Wortes die Kinder in Bewegung bringenden Liedes
"Wir wollen aufstehn..." war wie eine Folgerung aus der Geschichte und stand wie ein Leit-Motto
über der ganzen Veranstaltung und soll uns (nicht nur) durch diese Woche begleiten!
"Wir wollen aufstehn, aufeinander zugehn, voneinander lernen, miteinander umzugehn. Aufstehn,
aufeinander zugehn und uns nicht entfernen, wenn wir etwas nicht verstehn."
Herzlichen Dank an die Kindergärten, -tagesstätten und die oekumenische Musikgruppe
die sich auf diese Weise an der Aktion "Wir stehen auf, Glinde steht auf" beteiligt
haben, und an Sören, der das alles auf den Weg gebracht hat.
19.00 Uhr, Kamingespräch
Am 18.3.2013 trafen wir uns verabredungsgemäß im Clubraum der Evangelischen Kirche. Wir, das waren fünf Teilnehmer des Männergesprächskreises der St.Johannes-Gemeinde und fünf Angehörige der Glinder Muslimischen Gemeinde. Da wir uns bereits früher begegnet waren, begann das Gespräch zügig, ohne uns erst auf das vorgeschlagene Thema (die Stellung des Fremden im Christentum und im Islam) einstimmen zu müssen.
Am Anfang des Gesprächs miteinander stand, wie so häufig, die Frage, warum Menschen, die an ähnliche Dinge (z.B. Abraham, Jesus, Maria) glauben, einander mit Gewalt überziehen. Ohne es wirklich beantworten zu können, vermuteten wir, dass eben nicht nur um den Glauben, sondern um Macht und Schätze wie Rohstoffe gerungen wird. Teilnehmer, die unterwegs zu Gast in anderen Kulturen gewesen waren, schilderten, wie herzlich sie teilweise bei den dort lebenden Familien aufgenommen worden waren. Dem fremden Reisenden wurde also keineswegs nur mit Mißtrauen begegnet.
Zum Schluß des knapp zweistündigen Gesprächs sprachen wir gemeinsam ein Gebet der Vereinten Nationen und gingen mit dem Versprechen auseinander, in Zukunft miteinander in Kontakt zu bleiben.
19.00 Uhr, Sambawelle
Trotz gefühlten -15 Grad und ca. 30cm hohem Schnee haben sich die Mitglieder der Sambawelle auf den Weg gemacht, um uns den Sommer ein Stück näher zu bringen und vor allem menschenverachtenden Gedankengut mal ordentlich auf die Ohren zu geben, großartig!
Kurze Zeit später kam leider die Polizei zum Räumen - Anwohner haben sich beschwert. Kommentar einer anwesenden 8jährigen: Wieso beschweren die sich, das ist doch schön?
Und das ist es auch!
Tag 5, 19.03.2013
Die Vorbereitungen für die morgige Videoinstallation laufen auf Hochtouren.
Mahnwache war kalt, windig und ziemlich verschneit.
Wo bleibt der Frühling?
Tag 6, 20.03.2013
9.00-16.00 Uhr
Heute lief den ganzen Tag über die Videoinstallation im Bürgerhaus Glinde. Es ergaben sich interessante Gespräche.
Der Ort war allerdings etwas zu unruhig und trotz der Wetterlage war der Raum zu hell.
Das ruft geradezu nach Wiederholung.
16.00 Uhr
Filmnachmittag in der St. Johannes Kirche
Gezeigt wurde "Das Leben ist schön".
Eine Liebesgeschichte, ein KZ-Film und ein Märchen. Was sich irritierend anhört und auf den ersten flüchtigen Blick nicht zusammenzugehen scheint, wächst Szene für Szene zu einem tief berührenden filmischen Poem über den Holocaust und die Widerstandskraft der Gefühle. Die Geschichte einer toskanischen Familie, die im zweiten Weltkrieg in ein Konzentrationslager deportiert wird, ist bei Benigni keine
Dokumentation bekannter Schreckensbilder. Der Vater, gespielt von Benigni selbst, versteckt seinen kleinen Sohn im Lager und macht ihm weis, daß die grausamen Erfahrungen dort nur ein Spiel sind. Wie wirklich Phantasie in höchster Verzweiflung sein kann, davon erzählt Benignis Film, der mit dem Großen Preis der Jury in Cannes gekrönt wurde.
Tag 7, 21.03.2013
Mal ein wenig Zeit gefunden, um sich die Buchausstellung in der Stadtbücherei anzuschauen.
Ein Thema, dass sich lohnt zu vertiefen.
Vorbereitungen für das Wochenende laufen in jedem Winkel der Stadt.
Toll, Glinde ist in Bewegung.
Tag 8, 22.03.2013
Kreuzweg der Jugend
Ein Kreuz auf den Schultern, jeder trägt es einen Teil des Weges.
Eine Last, die öffnet, für das was früher war.
Eine Last, die öffnet, für das was heute ist.
Es geht um Bekenntnis, das immer frei gewählt sein sollte.
Ist das Tragen von Thor Steinar ein Bekenntnis? Ja.
Tag 9, 23.03.2013
13.00 Uhr
Das Aufstehen für ein Miteinander und demokratische Werte beinhaltet immer auch das Erinnern an die vielen Menschen, die dafür ihr Leben ließen.
Der heutige Tag stand im Zeichen der weißen Rose.
Mit einer Gedenkminute und dem Verlesen der Flugblätter der Bewegung und des Urteils des Volksgerichtshofes wurde die symbolische Umbenennung des Glinder Bergs in Geschwister-Scholl-Platz eingeläutet.
In den anschließenden Gesprächen kam vermehrt der Wunsch nach einer offiziellen Umbenennung auf.
Ein Geschwister-Scholl-Platz oder auch -Straße in Glinde als Erinnerung für die Gegenwart ist ganz sicher überlegenswert.
Vielen Dank an alle, die den heutigen Tag mit viel Kreativität so lebendig gestaltet haben.
17.30 Uhr
Willkommen in der Gool-Bar Glinde!
Mit richtig guter Musik von den Five Guys und den Gypsy Moments (herzlich Dank an beide Gruppen, es war toll!) und netten Gesprächen konnte man an diesem Abend die vergangene Woche Revue passieren lassen, allen "Aufstehern" mal so richtig Danke sagen und auch mal fröhlich zeigen, das Miteinander einfach besser ist!
Und auch wenn die "Wir stehen auf"-Woche am 24.03.2013 offiziell endet, sollte sich doch nun keiner hinsetzen - bleiben wir stehen, mischen wir uns ein, einfach so, jeden Tag.
Tag 10, 24.03.2013
Hallo Hamburg - hallo Glinde!
Mit zwei Zelten im Gepäck und Mahnwache in Bestbesetzung ging es heut in Richtung Hamburg.
Schon beim Aufbau machten sich 464 Tage Auf- und Abbau bemerkbar. Während andere noch mit ihren Stangen kämpften, lief am Glinder Stand schon der Kaffee durch die Maschine.
Allmählich füllte sich die Straße und als die Sambawelle und die Wedeler loslegten, war von den wenig frühlingshaften Temperaturen nichts mehr zu spüren.
(Quelle:"Wir stehen auf!"bundesweit)
Ein herzliches Dankeschön an die Truppe, Ihr seid einfach großartig - immer und immer und immer wieder!
Als sich die Türen der Großen Freiheit 36 öffneten, waren Mahnwache mobil, zweites Paar Socken und sämtliche Rucksäcke schneller auf dem Hänger als man gucken konnte, denn als Opener gab sich eine ganz besondere Band die Ehre:
gestern noch in der Gool-Bar Glinde und heut schon in der Großen Freiheit - die Five Guys. Toll, dass Ihr dabei ward!
(©pics-hamburg)
Später am Abend tanzten sich dann noch die Baseroom Jumper der evangelischen Jugend in die Herzen der Zuschauer - große Klasse!
Ja, Glinde war schon sehr präsent.
(©pics-hamburg)
Tolle Party, toller Tag, tolle Woche!
(©pics-hamburg)
Alerta!
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2011 bis ...?
Wir können noch ein bißchen
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Mahnwachenwochen seit dem 16.09.2011 |
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178 Wochen
Kommen Sie vorbei und lernen Sie uns kennen!
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Das finden wir gut |
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www.jung-gegen-rechts.de
Zwei Jungs, die sich auf eine Reise begeben und dabei Flagge zeigen.
Schauen Sie mal hini. |
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